Sehenswertes
Einige Sehenswürdigkeiten der Stadt Treuenbrietzen stellen wir Ihnen im Folgenden vor.
Hakenbuden
Hinter dem Rathaus liegen auf einer Verkehrsinsel die Hakenbuden.
Sie sind ehemalige Handels- und Lagerhäuser im Fachwerkstil oder im Klinkerverblendermauerwerk. Ihre Bauzeit ist auf die gleiche Bauzeit des Rathauses zurückzuführen. Im Volksmund werden die Hakenbuden auch „Hökerbuden“ genannt. In ihnen verkauften und repräsentierten die Handwerker ihre Waren den Kunden. In mitten dieser Häuser steht das älteste Wohnhaus von Treuenbrietzen - das Gildenhaus.
Das Gildenhaus
Die alte Handelsstraße von Berlin nach Leipzig, die heutige Bundesstraße 2 durchtrennt den historischen Altstadtkern von Treuenbrietzen. Auf einer Insel mitten im Stadtzentrum ist der Komplex der "Hakenbuden" zu sehen. Inmitten der "Hakenbuden" befindet sich das Älteste bekannte Wohnhaus der Stadt - das Gildenhaus. Es wurde vermutlich um 1540 erbaut und ist somit ca. 477 Jahre alt.
Das Gebäude ist ein für das Mittelalter charakteristische Mischkonstruktion von Ständer- und Stockwerksbau (Fachwerkbau), die bis ins 17. Jahrhundert verbreitet war. Im Obergeschoss ist ein Zierfachwerk zu sehen, welches aus Kopf- und Fußstreben in Form von sogenannten "Halben Männern" gebildet wird.
Das Haus ist der früheste bekannte Beleg dieser Zierform in der Mark Brandenburg und somit eines der ältesten Fachwerkhäuser des Landes Brandenburg.
Im Haus selbst kann man eine kleine Schusterwerkstatt besichtigen und gelangt durch das Gebäude in die kleinste Straße von Treuenbrietzen, die Friedrichstraße - eine Erschließungsgasse, die an der breitesten Stelle 1,50 m misst und vom ganzen "Hakenbuden"-Komplex" umgeben ist. Drei Geschosse gibt es im Gildenhaus. Die Grundstücksfläche beträgt 47 m² und ist komplett mit dem Gebäude bebaut. Die damaligen Besitzer mussten ihre Haustiere wie z.B. Schweine mit im Haus halten, da kein Hof vorhanden war.
Eine Besichtigung und Führung durch das Haus ist nach vorheriger Anmeldung über die Stadtinformation möglich. So erhalten Sie einen Einblick über das Leben in einem anderen Jahrhundert.
Das Heimatmuseum
Ursprünglich war das Heimatmuseum ein Stadtturm an der Stadtmauer. Es wurde 1352 erstmals als Heilig-Geist-Kapelle erwähnt. Das Gebäude diente als Religionsstätte für arme Handwerksburschen und Durchreisende.
Nach dem 30jährigen Krieg verfiel die Heilig-Geist-Kapelle. Jahrelang blieb sie als Ruine weiterbestehen. 1872 sollte die Ruine einem Ehrenmal weichen, dies wurde durch die Denkmalschutzbehörde verboten. Erst 1936 wurde die Ruine ausgebaut. Sie erhielt ein Fachwerkgeschoss und ein Kegeldach. Der Lehrer Oskar Brachwitz richtete sich dort mit seiner Sammlung heimatgeschichtlicher Gegenstände ein.
1939 wurde der Bau dann als Heimatmuseum eröffnet. Zu sehen gibt es Ausstellungen von Zeugnissen der Ur- und Frühgeschichte, der Stadtgeschichte und des Handwerks, Informationen zu Traditionsvereinen und berühmte Treuenbrietzner Persönlichkeiten sowie Sonderausstellungen zu Malerei, Grafik und Fotografie.
1991 wurde das Heimatmuseum völlig rekonstruiert und ist ganzjährig vielfältig nutzbar.
Öffnungszeit:
Sonntag 13.00 – 17.00 Uhr wöchentlich von März bis Oktober
Heimatmuseum Treuenbrietzen, Großstraße 1 a, 14929 Treuenbrietzen
Der Pulverturm
Der Pulverturm befindet sich in der Nähe des Schanzgraben entlang der Stadtmauer.
An dieser Stelle geht das dicht bebaute Stadtgebiet in den Grüngürtel über. Der Pulverturm diente als Pulver- und Munitionsmagazin bis 1877 für die Treuenbrietzener Garnision.
Seit Jahren dient er nun lediglich den Störchen als Brutplatz.
Symbiose aus Natur und Denkmal...
Der Sabinchenbrunnen
Vor dem Rathaus befindet sich der Sabinchenbrunnen. 1913 wurde der Brunnen erbaut, auf dem Sockel stand die Bronzefigur Friedrich I., der 1412 als erster Hohenzoller in die Mark einzog. Der Brunnen war der Herrschaft der Hohenzollern in der Mark Brandenburg gewidmet. Der Brunnen hieß deshalb auch Hohenzollernbrunnen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Bronzestandbild, welches der Berliner Bildhauer Eberhard Enke schuf, entfernt. Sein Verbleib ist bis heute noch unbekannt.
1984 wurde die Brunnenanlage rekonstruiert.
Der Grafiker und Keramiker Lothar Sell aus Meißen schuf dazu eine neue Standfigur. Als Motiv wählte der Grafiker das aus der Moritat bekannte Sabinchen.
Am 6. Oktober 1984 wurde der Sabinchenbrunnen und das neue Sabinchenstandbild eingeweiht.
Der Sabinchenbrunnen
vom Treuenbrietzener Ortschronisten Helmut Vokastner
Zum alljährlichen Sabinchenfest,
steht se druff uff den Podest,
`ne feste, dralle Fleischmansell,
uffjestellt von Lothar Stell.
Sabinchen war des Schusters Braut
Bis die ihn mit Löffeln haut.
Nu licht er jans alleene
een Meta unner ihre Beene.
Er wollte nischt von ihr als Liebe
Und dafür kricht er Löffelhiebe.
Det macht ihn schon sehr betroffen,
er war ja nur janz leicht besoffen.
Drum saacht er sich "Det hört mir uff,
nu je ick nich mehr bei ihr ruff.
Det Weib hat Mumm, det Weib hat Kraft,
die hat mich stets total geschafft.
Un unten da, da plätschert Wasser,
teils isses feucht, teils noch viel nasser.
Ja, wenn det Bier wär, käm ich munter,
een janzet Stücke weiter runter.
Doch Feuchtigkeit nach oben zieht,
und lecht sich furchtbar uffs Jemüt.
Nu kriecht ihm in die nächsten Wochen
det Rheuma in die ollen Knochen.
Armer Schuster, armer Hund,
wie du da hängst, is nich jesund.
Und die Moral von die Jeschicht:
Jeh nie zu stärkern Weibern nicht!
Weitere Informationen zur Stadtgeschichte sowie die Moritat finden Sie auf der Seite zur Stadtgeschichte.
Der Wasserturm
Der Wasserturm wurde im Jahr 1910 im Zuge des Aufbaus des ersten zentralen Trinkwassernetzes in der Stadt Treuenbrietzen errichtet. Zusammen mit dem Klärwerk wurde er in Betrieb genommen.
Er ist 42 Meter hoch. Im Jahr 2003 war die Technik außer Dienst gestellt worden. Der noch betriebsbereite Wasserbehälter ist 5,75 Meter hoch und hat einen Durchmesser von fünf Metern. Er fasst bis zu 100.000 Liter Wasser.
Heute pflegt die Wasserwirtschaftsgesellschaft „Nieplitztal" den Turm als Denkmal. Er war in den Jahren 1992 / 93 komplett saniert worden.
In seiner Bauart existiert nur noch einer in Schleswig-Holstein. 1993 wurde der Wasserturm renoviert. Heute ist er ein sehenswertes Baudenkmal.
Kammerspiele Treuenbrietzen
Im Jahre 1938 wurde das Lichtspieltheater mit 500 Sitzplätzen errichtet. Ein Jahr später am 8. April 1939 lief der erste Film über die Leinwand: „Männer müssen so sein“. Ein neuer Ort für bewegte Bilder und kulturelle Unterhaltung war entstanden. Bauherr und Inhaber war Hans Fischer, der bereits ein Kino in der Großstraße betrieb. Das privat geführte Kino wurde nach Kriegsende an die „VEB Lichtspiele“ verkauft. Nach 1989 wurden die „Kammerspiele“ von der Treuhandgesellschaft verwaltet und der Spielbetrieb bis 1992 aufrecht erhalten. Nachdem eine Vermarktung nicht möglich war, übernahm die Vermögensverwaltung des Bundes die weitere Betreuung. Von nun an war das Haus ungenutzt und dem Verfall preisgegeben.
Im Jahr 2002 fanden sich Bürgerinnen und Bürger aus Treuenbrietzen zusammen, um dem Verfall ein Ende zu bereiten. Der Kinoförderverein wurde gegründet und die „Kammerspiele“ als eingetragenes Einzeldenkmal wiederbelebt. Für die Treuenbrietzener sollte es ein Ort für kulturelle Aufführungen, Begegnungs- und Versammlungsstätte sein und vor allem als Kino erhalten bleiben. So ist es gelungen, dass die Stadt Treuenbrietzen Eigentümerin der „Kammerspiele“ und das Gebäude im Rahmen einer Nutzungsvereinbarung in die Obhut des Vereins übertragen wurde. Viel gab es zu tun und viele fleißige Hände packten an, um die „Kammerspiele“ in altem Glanz erstrahlen zu lassen. Das Gebäude und der Kinosaal wurden in mühseliger Arbeit wieder hergerichtet. Im Foyer wurde ein Thekenbereich geschaffen. Und auch die alte Vorführtechnik wurde liebevoll wiederhergestellt. Alle Instandsetzungsmaßnahmen wurden durch Spenden, Fördermittel und nicht zuletzt durch den unermüdlichen Einsatz unserer Mitglieder/innen bewerkstelligt.
Heute ist es nicht nur möglich, Filme vorzuführen. Auch Konzerte, Lesungen und weitere Highlights finden auf der Bühne statt. Man kann das Kino auch für Veranstaltungen, Geburtstagsfeiern oder Firmenevents mieten. Weitere Informationen über den Kinoförderverein und aktuelle Veranstaltungen finden Sie auf der Homepage des Vereins.
Das Rathaus
Das Rathaus befindet sich, zentral auf einer Verkehrsinsel gelegen, in der Großstraße 105.
Für die Anwohner ist das Rathaus das Wahrzeichen der Stadt. Es ist eines der ältesten Gebäude in Treuenbrietzen.
Erstmalig wurde es als Kopus und Theatrum, ein Handels- und Lagerhaus, 1290 erwähnt. In ihm wurden Erzeugnisse von Handwerkern ausgestellt und verkauft. Ab 1370 wurde es als Verwaltungsgebäude durch den Rat und die Schöffen genutzt.
Der Rathausturm wurde 1606 umgebaut und mit einer Uhr versehen. Der komplette Umbau des Gebäudes zum zweigeschossigen barocken Putzbau erfolgte 1783. An der Nordseite wurde eine Freitreppe 1837 angelegt.
Im Rathaus selbst befand sich der Ratskeller im Erdgeschoss und ein großer Saal im ersten Stock. Der Saal wurde für Hochzeiten, Theatervorstellungen, Bälle und sogar als Exerzierstube für die Soldaten der Treuenbrietzener Garnison bei schlechtem Wetter genutzt. Ein Billardzimmer befand sich im oberen Stockwerk und vor dem Rathaus konnte sogar gekegelt werden. Der Kellerwirt musste für alle Veranstaltungen Getränke liefern. 1862 entstand die Säulenvorhalle, die lange Zeit als Wache diente.
Das heutige Bild des Rathauses ist auf den Umbau von 1937 zurückzuführen. Der Platz reichte für die Verwaltung nicht mehr aus. Den Eingang verlegte man von der Nordseite auf die Südseite. Eine weitere Etage wurde auf die bestehenden Stockwerke aufgesetzt. Durch den Umbau musste der Rundturm an der Südseite abgerissen werden. 1991 erfolgte ein Fassadenanstrich und eine Neueindeckung des Daches. Eine nochmalige Eindeckung des Turmdaches erfolgte 1996 aufgrund mangelhafter Ausführungen.
Heute dient das Rathaus als Sitz der Stadtverwaltung Treuenbrietzen.
Die Stadtmauer von Treuenbrietzen
Sie wurde 1296 – 1305 von Zinnaer Mönchen erbaut. Sie war einst acht bis zehn Meter hoch und einen Meter dick und bestand aus soliden Steinen. Im Laufe der Jahre verfiel die Mauer. Heute sind nur Bruchstücke der Mauer zu sehen. Die Reste können Sie sichten, wenn Sie die Lindenallee entlang gehen. Der besterhaltene Teil der Stadtmauer befindet sich in der Nähe des Heimatmuseums hin zur Großstraße.
Die Sankt Marienkirche
Die St. Marienkirche befindet sich in der Großstraße im Osten der Stadt. Der Baubeginn der spätromanische kreuzförmigen Gewölbebasilika im gebundenem System liegt vermutlich um 1220. Sie wurde um 1220 in Hausteintechnik begonnen und ab 1230 – 1240 in Backsteintechnik zu Ende gebaut. Die ursprünglich turmlose Basilika kommt dem Typus einer Klosterkirche nahe. Der Bau wurde von der Baukunst der Zisterzienser beeinflusst. Die Pfarrkirche gilt als eine der frühesten Beispiele für die Verwendung von Backstein und für die Wölbetechnik an Stadtpfarrkirchen. Eine Lateinschule wird 1370 an St. Marien erwähnt. Der Sakristeieinbau im nördlichen Kreuzarm und der quadratische Westturm mit einem Helm über vier Giebeln („Bischofsmütze“) sind aus der Zeit um 1500. Ein Vertrag mit Joachim Wagner wird 1739 über die neu zu errichtende Orgel mit 30 Registern auf 2 Manualen und Pedal abgeschlossen. Ab 1806 ist die Marienkirche von napoleonischen Truppen als Gefangenenlager bzw. Magazin genutzt worden. Erst 1811 konnten nach einer Restaurierung wieder Gottesdienste stattfinden. Durch die umfassende Restaurierung in den Jahren 1959 – 1965 ist der ursprüngliche Raumeindruck wiederhergestellt, die Bemalung der Gewölberippen freigelegt und sind die Einbauten des 18. und 19. Jahrhunderts behoben worden. Des weiteren wurden 1992 Sanierungs- und Restaurationsarbeiten an der Sakristei, der Kirchturmuhr, die aus dem Jahre 1748 stammt, und 1996 umfassende Arbeiten am Kirchturm durchgeführt. 1995 wurde der Anbau eines Sanitärtrakts realisiert. Die St. Marienkirche als Querschiffbasilika aus Feldsteinen ist die einzige erhaltene Stadtpfarrkirche aus der Entstehungszeit in der Mark. Bemerkenswert im Inneren sind die eingebaute Orgel von Joachim Wagner, der barocke Altaraufsatz und die Kanzel.
Vor der Kirche befindet sich die Lutherlinde, unter der Luther in Treuenbrietzen gepredigt haben soll. An der Nordseite steht ein Gedenkstein für Martin Chemnitz (geb. 1522 in Treuenbrietzen), der maßgeblich zur Durchsetzung der Reformation beigetragen hat und der als Generalsuperintendent in Braunschweig wirkte.
Kontakt
St. Marienkirche
evangelisches Pfarramt
14929 Treuenbrietzen
Großstraße 48
Tel. (033748) 15379
oder (033748) 70165
Informationen zum Gottesdienst finden Sie auf dieser Seite.
Die Sankt Nikolaikirche
Nikolaikirche Die Pfarrkirche St. Nikolai befindet sich in der Neuen Markt Straße, im Südwesten der Stadt. Sie hat eine frühgotische kreuzförmige Gewölbebasilika im gebundenen System. Der Baubeginn der Kirche wird zwischen 1220 und 1260 vermutet. Eine sterngewölbte Sakristei von 1519 befindet sich auf der Südseite. Neu gebaut wurde der ursprüngliche Vierungsturm im westlichen um 1756. Der hohe verputzte Aufsatz mit der Schweifhaube ist auf 1776 datiert. 1969 wurden im Kircheninnern bei Restaurierungsarbeiten des Ostteils Reste ornamentaler Gewölbemalereien aus der Bauzeit und in der Hauptapsis Malereien aus dem 15 Jahrhundert - eine Deesis-Darstellung (byzantisch: „Jüngstes Gericht“) freigelegt.
Informationen zum Gottesdienst finden Sie auf dieser Seite.
Weitere Ausflugsziele
Weitere Ausflugsziele in unserer Region finden Sie in dieser Übersicht, einem Angebot vom Tourismusnetzwerk Brandenburg.
Baudenkmäler
Eine Auflistung der Baudenkmäler in Treuenbrietzen sind der Denkmalliste des Landes Brandenburg zu entnehmen.